Informationen rund um die HEIMAT-Trilogie von Edgar Reitz

Die Genese – von der ersten Pressenotiz bis zum ersten Drehtag

… in umgekehrt chronologischer Reihenfolge:

17.04.2012 – In der Presse wird heute auf der Basis einer dpa-Meldung vielfach über den Beginn der Dreharbeiten zu “Die andere Heimat” in Gehlweiler berichtet. Die Rhein-Zeitung geht (auch in Form einer schönen Fotostrecke!) zudem auf den Drehort-Tourismus des vergangenen Wochenendes ein. Auf der Seite der Landesregierung kann man sich über Kurt Becks gestrigen Besuch in Gehlweiler informieren.

29.03.2012, Update 06.04.2012 – Mit gestrigem Datum veröffentlichte Concorde-Film die folgende Pressemitteilung anlässlich des Drehstarts von “Die andere HEIMAT”:

Edgar Reitz dreht Die andere Heimat

Regie: Edgar Reitz
Drehbuch: Edgar Reitz und Gert Heidenreich
Produzent: Christian Reitz

Am 17. April 2012 beginnen die Dreharbeiten zu Edgar Reitz’ neuem Kinofilm DIE ANDERE HEIMAT. Reitz erzählt eines der bewegendsten Kapitel deutscher Geschichte:
Ein Dorf im Hunsrück in der Mitte des 19. Jahrhunderts. Eine Zeit, in der die Lebensumstände die Menschen vor gravierende Entscheidungen stellen: Sollen sie ihre Heimat für immer verlassen oder bleiben. Die Sehnsucht nach Freiheit und einer unbegrenzten Zukunft lässt sie Abenteuer wagen und auf neues Lebensglück hoffen.
Im Mittelpunkt des Films steht Jakob, jüngster Sohn einer Bauern- und Handwerkerfamilie, der sich in die Ferne Brasiliens träumt und eines Tages zusammen mit seiner Freundin auswandern will. Doch sein Vorhaben wird jäh in Frage gestellt, als sein älterer Bruder aus dem Militär zurückkommt und das Schicksal ihm andere Wege weist.
Zusammen mit Autor Gert Heidenreich hat Edgar Reitz intensiv recherchiert, unzählige Dokumente gesichtet und Familiengeschichten der Menschen im Hunsrück gesammelt. Aus diesem Material ist ein bewegendes Drehbuch entstanden, das die historischen Ereignisse widerspiegelt und die Heimatlandschaft zum Protagonisten werden lässt. Die Originalschauplätze des Filmes werden getreu ins Jahr 1842 zurückverwandelt. Die Bewohner der Hunsrückdörfer beteiligen sich hingebungsvoll, tragen mit Erinnerungsstücken aus der Zeit zur Ausstattung bei und werden in vielen Rollen zu sehen sein. So entsteht ein authentisches und stimmungsvolles Bild dieser Periode, einer Zeit des Aufbruchs und der Suche nach neuen Wegen im Leben.
DIE ANDERE HEIMAT ist eine Spurensuche in die Vergangenheit, erzählt aber eine Auswanderer-Geschichte, die universell ist und auch heute Gültigkeit besitzt.
Gedreht wird DIE ANDERE HEIMAT vom 17. April bis August 2012. Die Kamera führt, wie schon in der HEIMAT-TRILOGIE, der vielfach ausgezeichnete Kameramann Gernot Roll. Ausstattung und Szenenbild leitet Toni Gerg. Für das Kostümbild zeichnet Esther Amuser verantwortlich.
Produziert wird der Film von der ERF, Edgar Reitz Filmproduktion, Christian Reitz in Koproduktion mit der französischen Produktionsfirma Les Films Du Losange, Margaret Menegoz und der DEGETO für ARTE/WDR/BR, gefördert von DFFF, FFA, FFF, BKM, EURIMAGES, dem Land Rheinland-Pfalz und im Weltvertrieb der ARRI Media Worldsales München. Mentor und Schirmherr des Projektes ist Dr. Günter Rohrbach.
Der Kinostart von DIE ANDERE HEIMAT ist 2013 im Verleih der CONCORDE-FILM geplant.


15.03.2012 – Fotos vom Set aus Gehlweiler
In Gehlweiler wird derzeit eifrig an den Kulissen für “Die andere HEIMAT” (siehe Eintrag vom 8.1. auf dieser Seite) gearbeitet. Joel Young hat sich heute bei schönstem Wetter umgeschaut und Fotos mitgebracht. Das Simon-Haus mit der Schmiede steht im Zentrum der Kulisse, von dort aus wird ab dem 17. April in nahezu alle Richtungen gefilmt werden können. Die Bilder sind “von oben nach unten” (bezogen auf die Dorfstraße) angeordnet. Danke, Joel!

ACHTUNG: Die Edgar Reitz Filmproduktion bittet darum, das Motiv in Gehlweiler nicht zu betreten, damit die Bauarbeiten dort nicht behindert werden und die Sicherheit gewährleistet bleibt.


08.01.2012, Update 23.01.2012 – Drehbeginn “Die andere Heimat” am 17.4.12

Auf der Homepage von Salome Kammer, die selbst als Regieassistentin beteiligt sein wird, ist als Drehbeginn von DaH Dienstag, der 17. April 2012 angegeben. Die Vorbereitungen der Dreharbeiten von “Die anderer Heimat” laufen auf Hochtouren. Vergangene Woche hat die Baubühne mit dem Bau der Fassaden in einer Halle in Gemünden begonnen. Im Mitteilungsblatt der Verbandsgemeinde Kirchberg vom 19.1.12 wird die Sperrung der Hauptstraße in Gehlweiler angekündigt (Danke an Ingrid Litzenberger für die Informationen!). Auf der Homepage des Ortes Gehlweiler finden Sie nun Informationen zu “Die andere Heimat”.


23.11.2011 – Bürger von Gehlweiler unterstützen “Die andere Heimat”

In Gehlweiler hat Edgar Reitz gemeinsam mit seinem Sohn und Kameramann Christian sowie Ausstatter Toni Gerg im Rahmen einer Bürgerversammlung die Pläne vorgestellt, nach denen Teile des Dorfes im kommenden Frühjahr als Kulisse für den Film “Die andere Heimat” (vgl. Eintrag vom 5.10. auf dieser Seite) umgestaltet werden sollen. Zentrum der Szenerie ist das Simon-Haus mit der Schmiede (gut auf Bild 1 der achtteiligen Fotostrecke zu sehen). Abschließend erklärten sich die anwesenden Einwohner mit deutlicher Mehrheit mit der Realisierung der Pläne einverstanden.
Lesen Sie den bebilderten Bericht von Werner Dupuis auf der Website der Rhein-Zeitung.
Update 25.11.2011: Auch der Trierer Volksfreund berichtet mit Datum vom 24.11. über die Bürgerversammlung.

Edgar und Christian Reitz stellen den Bürgern von Gehlweiler ihre Pläne anhand eines Modells vor. (c) Werner Dupuis, RHZ

 18.10.2011 – Von einem Ausflug in den Hunsrück brachte Günter Endres eine Reihe interessanter Informationen mit:
– Für die Bildgestaltung in “Die andere Heimat” konnte Gernot Roll gewonnen werden (es handelt sich laut E. R. um eine vorläufige Zusage).
– Die Hauptkulisse von “Die andere Heimat” – ein kleines Dorf mit Marktplatz etc. – wird in Gehlweiler entstehen. Bereits Edgar Reitz hat ja in seiner Information vom 5.10 (s. u.) über die aufwendige Ausstattung berichtet.
Danke an Günter für diese interessanten Neuigkeiten!


05.10.2011 – Edgar Reitz informiert persönlich mit folgendem Brief über sein neues Projekt “Die andere Heimat”:

“… nach jahrelangen Vorarbeiten, Recherchen, Drehbucharbeiten und zuletzt den Bemühungen um die Finanzierung ist nun der Zeitpunkt erreicht, wo ich von der Zuversicht ausgehen kann, dass der neue Film tatsächlich entstehen kann. Der Arbeitstitel DIE ANDERE HEIMAT deutet schon an, dass es sich auch bei diesem für die Kinos geplanten internationalen Spielfilm um eine Geschichte handelt, die eng mit der großen HEIMAT TRILOGIE verknüpft ist.
Die Geschichte spielt in den Jahren 1840 bis 43, der Zeit also, in der die Menschen im Hunsrück große Not erdulden mussten. Missernten, Hungersnöte, Behördenwillkür, Unwissen trieben Tausende von Hunsrückern in Verzweiflung. Ihre einzige Hoffnung war, das Land zu verlassen und eine “Andere Heimat” im fernen Brasilien zu suchen. Es waren oft die Tatkräftigen und Besten unter der Dorfbewohnern, die sich zu diesem unwiderruflichen Schritt entschlossen.
In unserem Film rückt wieder die Schmiedefamilie Simon in den Mittelpunkt, diesmal aber 150 Jahre vor der Zeit, die wir in HEIMAT beschrieben haben. Der Film erzählt seine weitverzweigte Geschichte in Bildern und Räumen, die ein umfassendes Bild der damaligen Zeit, ihrer Lebensumstände, der Menschen und ihrer Arbeitswelt entstehen lassen. Mit dem für die Heimat-Erzählweise typischen “Sog” wird der Zuschauer in die Innenwelt der Erzählung geführt und kann die gesamte Entwicklung miterleben, an deren Ende es zu einem regelrechten Massen-Exodus aus dem Hunsrück nach Brasilien kommt.
Die Dreharbeiten sollen im April 2012 im Hunsrück beginnen. Dazu sind Bauten und Ausstattungen erforderlich, die weit über das Ausmaß hinausgehen, das für Heimat 1 erforderlich war. Wir wollen im Hunsrück ein komplettes Dorf im Stil des 19. Jahrhunderts schaffen. Das Wohnhaus mit der Simon-Schmiede spielt dabei wieder mit, wird jedoch umgeben sein von mehreren Dekorationsbauten, wie  Bauernhöfen, Schule, Gastwirtschaft, Friedhof, Kirche, Backes, Dorfbrunnen und Treffpunkt unter der Dorflinde. Auch die Innenräume müssen gebaut werden, da alles anders war als heute: Offene Feuerstellen, Brunnen, handgemachte Möbel, Werkzeuge etc. Eine umfangreiche Vorarbeit ist für die Umgestaltung der Felder mit damaligen Getreidesorten, mit Flachs- und Rübenanbau. Kühe bestimmter Rassen müssen angeschafft und zum Ziehen der Wagen und Pflüge trainiert werden. Ganze Brigaden an Näherinnen und Handwerkern werden im Hunsrück engagiert, um traditionelle Leinengewänder zu nähen und die Darsteller im Stil des 19. Jahrhunderts einzukleiden.
Schon in wenigen Wochen werden wir mit dem Rollen-Casting beginnen: Dazu werden Aufrufe veröffentlicht, die sich an alle die schauspielerisch begabten Leute der Region wenden. Wir haben einige Dutzend schöner großer und kleiner Rollen zu vergeben, wobei es immer darauf ankommt, dass unsere Darsteller Hunsrücker Platt sprechen und neben dem Schauspiel auch Handwerk und Kenntnisse in Haus- und Landarbeit einbringen können.
Wir möchten hiermit auch die Heimat-“Fans” und -Freunde aufrufen, sich an unserer Filmarbeit zu beteiligen. Jeder, der mitspielen will, soll sich melden. Auch jeder, der noch Requisiten, Leinenstoffe,. Kleidung oder Werkzeuge besitzt und uns damit unterstützen will, ist uns sehr willkommen.”

Anlauf-Adressen: Helma Hammen (Laiendarsteller Hunsrück), oder unser Büro in München, Ansprechpartner Nikolai Eberth (alle anderen Anfragen).
[E-Mail von Edgar Reitz an Th. Hönemann, Herausgeber und Autor von www.heimat123.de, vom 05.10.2011]


16.09.2011 – Stand der Finanzierung von “Die andere Heimat”

In einem Interview mit der Mainzer “Allgemeinen Zeitung” hat Edgar Reitz nun konkreter über den Stand der Finanzierung des Films “Die andere Heimat” (vgl. Eintrag vom 31.08. auf dieser Seite) informiert. Demnach fehlen am Gesamtbudget nur noch 10{17f166397ead086c6399e0495c5627fa5d6364d95daac161fa0c850a22778011} entsprechend 800.000 €. Reitz “führe (.) im Moment intensive Verhandlungen, die ‘vor der entscheidenden Weichenstellung’ stünden. Die Summe muss nach Reitz‘ Auffassung vom Land Rheinland-Pfalz kommen – schließlich sei auch der neue Film so angelegt, dass er ‘identitätsstiftend’ wirke. Drehbeginn könne im April nächsten Jahres sein. Wenn die Finanzierungslücke allerdings nicht geschlossen werde, so Reitz, dann ‘findet der Film nicht statt’.” (zit. nach Allgemeine Zeitung, 15.09.2011)


31.08.2011 – FFA fördert neues Reitz-Projekt mit 450.000 €

Die Filmförderungsanstalt in Berlin fördert das neue Projekt “Die andere Heimat” von Edgar Reitz mit 450.000 €. Dies geht aus einer Pressemitteilung der FFA vom 29.08.2011 hervor. Bereits am 13.7. hat der FilmFernsehFonds (FFF) Bayern 600000 € für das Projekt bewilligt (Link). Damit dürfte Reitz der Realisierung des Projekts einen guten Schritt näher gekommen sein, zur vollständigen Umsetzung der Pläne –  es geht um einen Spielfilm und einen Dokumentarfilm über die Auswanderung vieler Hunsrücker nach Südbrasilien im 19. Jahrhundert – bedarf es aber sicherlich weiterer Mittel. Entsprechende Anträge laufen, während Edgar Reitz weiterhin nachdrücklich an den Vorbereitungen der Filme arbeitet. So wurde er z. B. vor kurzem in Gehlweiler gesichtet, wo er und sein Team prüften, “welche Voraussetzungen sich dort für die historische Ausstattung finden” (E. R.). Drücken wir weiterhin gemeinsam die Daumen, dass es gelingen möge, die Finanzierung des Projektes komplett sicherzustellen.


24.08.2011 – In der von Alexander Kluge’s dctp produzierten Sendereihe “News & Stories” läuft in der Nacht von Sonntag, 4.9. auf Montag, 5.9. um 0.25 Uhr auf SAT1 das Feature “Alle Realitäten, die wir schaffen, fangen im Kopf an!” (Deutschland, 2011, 45 min) über Edgar Reitz und sein neuestes Projekt.
“Auswanderung und Heimkehr sind Themen vieler Mythen. Wenn Menschen ihre Heimat verlassen, hat das starke Gründe, und es ist ein emotional tiefes Erlebnis. Das neueste Filmprojekt von Edgar Reitz befasst sich mit der Auswanderung der Hunsrücker nach Süd-Brasilien im 19. Jahrhundert. Ein Grundstrom im Werk von Reitz ist die Suche nach einer Erzählweise, die von den wirklichen Gefühlen der Menschen ausgeht und zugleich die Forderungen der Filmkunst erfüllt …” (Ankündigungstext des Senders)
Das Gespräch können Sie auf youtube ansehen.


26.10.2010 – RHZ und Spiegel Online berichten über neues Reitz-Projekt

In der Rhein-Hunsrück-Zeitung berichtet Werner Dupuis heute über das aktuelle Projekt der Familie Reitz – drei Generationen, Edgar, Sohn Christian und Enkel Matthias, sind daran beteiligt. Auch SPIEGEL Online hat die Nachricht aufgegriffen. Thema des Projekts unter dem angeblichen Arbeitstitel “HEIMAT 4 – Die Auswanderer” ist die Auswanderungswelle aus dem Hunsrück nach Brasilien im 19. Jahrhundert, wie sie bereits in HEIMAT und den Geschichten aus den Hunsrückdörfern an mehreren Stellen thematisiert wird.
Geplant sind ein Spielfilm und ein begleitender Dokumentarfilm. Derzeit arbeitet Edgar Reitz an den Drehbüchern und bereist mit Sohn und Enkel den Hunsrück, um nach Spuren der Auswanderer zu forschen und Menschen zu befragen, die Kontakte nach Brasilien haben. Durch die Anschubfinanzierung des Projektes, die einmal mehr die Kulturstiftung Rheinland-Pfalz übernommen hat, sollen zunächst die Voraussetzungen für die Beschaffung der für die Realisierung der Filme notwendigen finanziellen Mittel geschaffen werden. Zu diesen Voraussetzungen gehören Drehbücher, Kalkulationen, Castings, Setentwürfe sowie die Motivsuche im Hunsrück und in Brasilien. Anfang 2011 will Edgar Reitz auch nach Brasilien reisen.
Im persönlichen Gespräch am Rande der HEIMAT 3-Aufführung in Hannover betonte Edgar Reitz, dass die Anschlussfinanzierung des Projektes bisher nicht gesichert und somit fraglich sei, ob die Filme jemals realisiert werden können. Besonders die Herstellung des Spielfilmes sei, vor allem aufgrund der aufwändigen Ausstattung, schwierig, wenn auch nicht mit amerikanischen Verhältnissen vergleichbar. Die Realisierung eines Dokumentarfilmes hingegen sei vergleichsweise kostengünstig machbar. Drücken wir alle gemeinsam die Daumen, dass sich Investoren von Konzept und Entwürfen überzeugen lassen.


13.11.2009 + Updates – Kulturstiftung Rheinland-Pfalz fördert neues Projekt von Edgar Reitz

Wie einer Pressemitteilung der Landesregierung zu entnehmen ist, bewilligte der Vorstand der Kulturstiftung Rheinland Pfalz in seiner gestrigen Sitzung die Förderung von 32 Kunst- und Kulturprojekten mit einem Volumen von insgesamt 300000 €. Darunter auch “die Vorbereitung eines neuen filmischen Zweiteilers von Edgar Reitz”. Wie Edgar Reitz mir bereits in Simmern erzählte, bezieht sich der Antrag auf den Film über nach Brasilien ausgewanderte Hunsrücker. Reitz betonte: Der Antrag und damit die Förderung betrifft allein die Vorbereitung des Filmes (also vor allem die Drehbucharbeit), nicht aber bereits dessen Realisierung.

Details zu diesem Thema waren nun im Hunsrücker Wochenspiegel vom 2.12. zu erfahren. Demnach wird das Projekt mit einem Zuschuss von 320000 € gefördert, davon 90000 € als rückzahlbares Darlehen. “Die Bedeutung von Regisseur und Filmemacher Edgar Reitz für Deutschland und Rheinland-Pfalz ist unumstritten. Die bislang gezeigte ‘Heimat-Trilogie’ hat große Bedeutung, so dass ein anschließender, vierter Teil, der sich mit dem Thema Auswanderer befasst, zu begrüßen ist”, wird Ministerpräsident Kurt Beck zitiert.

Edgar Reitz schrieb mir heute (4.12.2009) zu diesem Thema:
“Mit der Bewilligung einer “Anschubfinanzierung” durch die rheinland-pfälzische Kulturstiftung rückt das Projekt tatsächlich in den Mittelpunkt meiner Arbeit. Während des kommenden Jahres werde ich gemeinsam mit verschiedenen Autoren die Drehbücher zu zwei Filmen schreiben, die sich mit der Auswanderung im 19. Jahrhundert beschäftigen. Das Projekt läuft unter dem Arbeitstitel HEIMAT 4 – DIE AUSWANDERER und spielt teilweise im fiktiven Dorf Schabbach. Insofern ist die Ankündigung von Kurt Beck auch zutreffend. Natürlich kann zum heutigen Zeitpunkt niemand sagen, ob die Filme tatsächlich zustande kommen werden, denn die Voraussetzung dafür ist die Beschaffung der beträchtlichen Produktionsmittel. Wir wollen mit Hilfe der Förderung durch die Mainzer Kulturstiftung alle Voraussetzungen schaffen, die man zur Geldbeschaffung braucht: Drehbücher, Kalkulationen, Casting, Set-Entwürfe, Motivsuche in Deutschland und Brasilien. Es gehört viel Mut zu einem derartigen Beginn, denn die Zeiten sind für Vorhaben wie HEIMAT schwieriger geworden, als sie jemals waren. Ich habe beschlossen, immer nur an die nächsten Schritte zu denken und das große Ziel erst einmal zu auszublenden. Nur so kann man einer allzu großen Enttäuschung vorbeugen, die sich einstellt, wenn das Unternehmen schließlich doch nicht zustande kommt.”
Edgar Reitz


13.06.2009 – Edgar Reitz stellt Zeitungsinformation über geplanten Film über Hunsrücker in Brasilien richtig

In einer E-Mail an mich hat Edgar Reitz die Aussagen des an dieser Stelle (siehe unten) zitierten Artikels aus der RHZ vom 13.06. relativiert. Er schreibt:

“… Ich muss dazu feststellen, dass für ein derartiges Projekt bislang nicht die geringsten finanziellen Mittel vorhanden sind noch irgendwelche Absichtserklärungen staatlicher oder öffentlicher Stellen, die Hoffnung auf Realisierung machen könnten. Es wäre absolut unseriös, wenn ich unter diesen Umständen von einem realen Filmprojekt reden würde. Mein Wunsch, einen Film über das Thema “Auswanderer im 19. Jahrhundert” zu drehen ist so alt wie die erste HEIMAT. Schon vor 25 Jahren war das aber nicht mehr als ein lieber Gedanke, denn es fehlten dazu alle Produktions-Voraussetzungen. Ich bedauere sehr, dass durch das Büro des Landtagspräsidenten eine irreführende Meldung in Umlauf gesetzt wurde, die nun viele Freunde im Hunsrück und die Heimat-Fans grundlos aufhorchen ließ. Sollte es je zu einem finanzierbaren Projekt dieser Art kommen, wäre ich der erste, der seine Freude darüber auch öffentlich zum Ausdruck brächte.
Mit herzlichen Grüßen
Ihr Edgar Reitz”

In der RHZ (13.06.2009, Seite 15) war zu lesen:

Reitz plant Auswanderer-Doku – Regisseur hat Drehbuch über nach Brasilien emigrierte Hunsrücker fertig”
“Edgar Reitz, weltweit bekannt durch seine “Heimat”-Trilogie, hat sich mit Landtagspräsident Joachim Mertes getroffen, um ihm seine Pläne zu “Heimat IV” vorzustellen. In einem Spielfilm und einem Dokumentarfilm will er sich dem Thema Auswanderer aus Rheinland-Pfalz in der Mitte des 19. Jahrhunderts widmen.
– Viele Fakten gesammelt –
Dazu hat der in Morbach geborene Regisseur seit mehr als 20 Jahren – während der Produktion seiner “Heimat”- Trilogie – Fakten, Daten und Geschichten gesammelt. Er wies darauf hin, dass gerade aus dem Hunsrück besonders viele Menschen in den Süden Brasiliens ausgewandert sind und im Umkreis der Stadt Porto Alegre und Santa Catarina heute noch die Hunsrücker Mundart gesprochen wird.
Nach Rio Grande do Soul gibt es auch heute noch zahlreiche gegenseitige Kontakte von Hunsrückern zu den Nachkommen der Auswanderer. Als besonders bewegend schilderte er die Geschichte zweier seiner Vorfahren, der Zwillingsbrüder Adam und Johann Reitz aus Hirschfeld, von denen einer damals nach Brasilien auswanderte. Mehr als 2000 Familien tragen heute in Santa Catarina den Namen Reitz und betrachten seine Filmserie “Heimat” als Kultobjekt ihrer nie verlorenen deutschen Identität.
Edgar Reitz hat die Geschichte dieser Brüder erforscht und zu einem Filmdrehbuch verarbeitet. Reitz möchte damit stellvertretend an das Schicksal Tausender Menschen erinnern, die damals unter unendlichen Entbehrungen ihr Heimatland verlassen haben, weil sie hier in großer Armut lebten und keine Perspektiven sahen.
– Reihe im Landtag vorgestellt –
Landtagspräsident Joachim Mertes begrüßte das Vorhaben ausdrücklich und stellte die Veranstaltungsreihe des Landtages über die Auswanderung aus Gebieten des heutigen Rheinland-Pfalz nach Brasilien vor (mehr dazu siehe Artikel rechts). Anlass sei der Beginn der Auswanderungswelle vor 185 Jahren.
“Die Heimatverbundenheit des Edgar Reitz und sein Mitgefühl für das damalige Schicksal der Menschen in der Hunsrück-Region überzeugen mich bereits heute, dass seine Filme zu Heimat IV wiederum ein großer Erfolg werden”, glaubt Landtagschef Joachim Mertes.”