Edgar Reitz hat sein Kommen zur Eröffnung der Heimat Europa Filmfestspiele zugesagt. Dies geht aus einer Pressemitteilung der Veranstalter hervor. Darin heißt es:
Am Freitag, 8. August, startet die siebte Auflage der vom Pro-Winzkino und der Stadt Simmern veranstalteten Reihe auf dem Simmerner Fruchtmarkt. Der 92jährige „Heimat“-Regisseur und Schirmherr des Festivals wird anwesend sein, wenn sein neuer Film „Leibniz – Chronik eines verschollenen Bildes“ als Eröffnungsfilm der Festspiele über die große Leinwand unter freiem Himmel flimmert. Sein jüngstes Werk feierte am 19. Februar bei der diesjährigen Berlinale Premiere und wird in Simmern noch vor dem offiziellen Filmstart in Deutschland (18. September) zu sehen sein. Der erste Festspielabend steht folgerichtig ganz im Zeichen von Edgar Reitz und dessen jüngster Arbeit, denn auch die Musik und die Ehrengäste drehen sich um „Leibniz“. So kommt neben dem Regisseur auch der Hauptdarsteller nach Simmern. In der Rolle des großen Philosophen und Aufklärers Gottfried Wilhelm Leibniz ist Edgar Selge zu sehen, der dem Publikum unter anderem als TV-Kommissar Jürgen Tauber aus der Reihe „Polizeiruf 110“ bekannt sein dürfte. Der „Leibniz“-Hauptdarsteller kommt aber nicht nur zur Festspiele-Eröffnung nach Simmern, sondern tritt einen Tag später auch als Autor in einer Lesung in Erscheinung. Auch Antonia Bill, bekannt durch ihre Rolle als „Jettchen“ im Reitz-Werk „Die andere Heimat“ und in „Leibniz“ als Königin Sophie Charlotte von Preußen zu sehen, ist am Eröffnungsabend der Heimat Europa Filmfestspiele, moderiert von Holger Wienpahl (SWR), mit von der Partie. Abgerundet wird der Eröffnungsabend mit der passenden Musik. Das Barockensemble Interchange, das vor dem Eröffnungsfilm auf der Fruchtmarktbühne auftritt, will Auszüge aus der Filmmusik in sein Programm einflechten. Mit dabei: Matija Chlupacek an der Blockflöte. Der Musiker war an der Filmmusik beteiligt und wirkt im Film „Leibniz“ auch als Musiker mit.
Hochkarätige Musik eröffnet auch den zweiten Festivaltag. Wolf Dobberthin (Klavier) und Ralph „Mosch“ Himmler (Trompete), sind in Raum9 zu hören, wo ab 10 Uhr Frühstück serviert wird. Ab 11.30 Uhr wird dann im Kino „Der Stadtneurotiker“ von Woody Allen gezeigt. Es ist nicht nur der erste Film aus der Festspielreihe „40 Jahre Pro-Winzkino“, für die jedes der neun Gründungsmitglieder sich einen Lieblingsfilm aussuchen durften, sondern es war auch der erste Film überhaupt, der vor 40 Jahren von den Pro-Winzlern gezeigt wurde – damals noch in den Postlichtspielen. In der Rubrik „Family“ wird dann ab 14.30 Uhr der Film „Flow“ gezeigt, in dem es um eine kleine schwarze Katze geht. Es folgt ab 16 Uhr der Dokumentarfilm „Silent Observers“, in der ebenfalls Tiere im Mittelpunkt stehen.
„Leibniz“-Hauptdarsteller Edgar Selge wird dann ab 18 Uhr auf der Fruchtmarktbühne Passagen aus dem Buch „Hast Du uns endlich gefunden“ vorlesen, bevor das International Cajun Trio französische Akkordeonklänge und keltische Fiddlemusik zum Besten geben – passend zum französischen Abendfilm „Les Barbares“, in dem es um die Bewohner eines Dorfes in der Bretagne geht, die sich erwartungsvoll auf das Eintreffen von Kriegsflüchtlingen aus der Ukraine vorbereiten, dann aber konsterniert sind, als plötzlich Flüchtlinge aus Syrien vor ihrer Haustür stehen. Es ist der erste Wettbewerbsfilm des Festivals. Den „Edgar“ für den besten von zwölf modernen Heimatfilmen verleiht dann am 22. August die renommierte Schauspielerin Jasmin Tabatabai.
Zum Abschluss des ersten Festspielwochenendes steht am Sonntag, 10. August, noch einmal Edgar Reitz im Mittelpunkt. Zunächst gibt es ab 11 Uhr Brunch in Raum9. Zur gleichen Zeit wird nebenan im Kino noch einmal der Eröffnungsfilm „Leibniz“ wiederholt. Dazu gibt es filmische Anmerkungen zur historischen Ausstattung des Szenenbilds und der Kostüme von Christoph Hellhake sowie eine Lesung des Drehbuchautors Gert Heidenreich unter dem Titel „Einen Leibniz schreiben“. Das Edgar-Reitz Filmhaus ist zudem ab 10 Uhr geöffnet. Hier sind Kostüme und Requisiten aus „Leibniz“ zu sehen und aus den anderen „Heimat“-Filmen. Im Rahmen der Hommage an den Filmemacher aus Morbach steht um 16 Uhr seine Kurzfilmreihe „Geschichten vom Kübelkind“ aus dem Jahr 1969 auf dem Festspielplan. Im Programmheft heißt es dazu: Inspiriert vom Geist der 68er sind die 25 Kurzfilme pure erotische Film-Anarchie! Das erste Festivalwochenende beschließen „Lars ist lol“ in der „Familiy-Reihe um 14.30 Uhr und am Abend der zweite Wettberwerbsfilm „Vermiglio“ über ein Bergdorf im Trentino im Winter 1944.
